Umweltfreundliche Alternativen

Hotels werden ökologischer. Wegwerfprodukte sind für Hoteliers praktisch und billig – doch es gibt umweltfreundliche Alternativen.

Ein Hotel wirklich nachhaltig zu führen, ist für einen Hotelier eine grosse Herausforderung. Der Wirt eines kleinen Gastronomiebetriebs in der Region Ybrig etwa sagt, er sei auf kleinteilige Verpackungen wie zum Beispiel Ketchup-Portionen, die er für 50 Rappen das Stück verkauft, angewiesen. «Würde ich stattdessen auf grosse, nachfüllbare Ketchup-Behälter setzen, würden die Gäste solche Massen auf ihre Teller tun, dass später viel davon wieder weggeworfen werden müsste.» So entstünden ihm mehr Kosten, und der Umwelt wäre mit der «Verschwendung» auch nicht geholfen. Der Wirt des kleinen Buffetbetriebes verteidigt seine Entscheidung: «Sollen die Leute doch woanders CO2 sparen. «Sie können ja mit dem Zug statt mit dem Auto anreisen.»

Diese Antwort ist der Wissenschafterin Friederike Vinzenz von der Universität Zürich geläufig. Sie beschäftigt sich in ihrer Forschung unter anderem mit der Frage, was einen Hotelier dazu bringen könnte, den Schritt in die Nachhaltigkeit zu wagen. «Ihm muss der Mehrwert einer Umstellung aufgezeigt werden», sagt Vinzenz. «Wenn dieser nicht gegeben ist, findet der Wirt – wie viele Menschen in ähnlichen Situationen – Rechtfertigungen, wieso er sich nicht anders verhält, und schiebt die Schuld dafür auf andere.»

Dabei müsste Nachhaltigkeit in der Hotelbranche durchaus ein Thema sein. Denn laut der Weltorganisation für Tourismus der Vereinten Nationen (UNWTO) verursachen Hotels ein Prozent der globalen CO2-Emissionen. Und mit dem zunehmenden Tourismus dürfte dieser Prozentsatz weiter steigen, so die Experten der UNWTO.

 
 

Medium

Neue Zurcher Zeitung (NZZ)


Autorin

Scheven, F.


Erscheinungsdatum

28. August 2019


Funktion

Expertin und interviewte Person
sustainable tourism, communication, cosumer behaviour


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Umweltschädliche Wegwerfprodukte